Abschlussfeier GS Waldkirchen
Ein „Mädchen für alles“ tritt von der Schulbühne ab
Förderlehrerin in den Ruhestand verabschiedet – Große Verdienste um die GS Waldkirchen – Viertklässler „entlassen“
Auf dem Bild sind viele ehemalige Wegbegleiter von Förderlehrerin Edeltraud Stegbauer-Wagner (6.v.l.) vereint.
v.l. Alexander Danböck und Helga Altendorfer-Kristl (Stadtverwaltung), ehem. Konrektorin Heidi Schmidhube, Monisignore Alfred Ebner, Rektorin Eva Spindler, Rektor i.R. Heinz Pollak, Buchhändlerin Hedy Kunze, Mitarbeiterin der Schulleitung Stefanie Stadler, Schulamtsdirektor Stefan Wolf, und Bürgermeister Heinz Pollak Bild/Text: Florian Duschl
Wenn eine Lehrkraft nahezu 45 Jahre lang an einer Schule tätig ist (und sich nun zur Ruhe setzen kann), gebührt ihr bei der Verabschiedung schon ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit und dankender Zuwendung. So auch in sehr ansprechender Weise geschehen am letzten Schultag des Schuljahres 2023/24, als an der Maria-Ward-Grundschule Abschied gefeiert wurde.
Schülerbüchereiauf- und ausgebaut
Die Förderlehrerin Edeltraud Stegbauer-Wagner ist aktuell die Dienstälteste an der Schule, stellte Schulleiterin Eva Spindler in der Laudatio heraus. Seit ihrer Anstellung im Jahr 1980 habe sie sich in zahlreichen Bereichen des Schulwesens engagiert: Auf- und Ausbau einer inzwischen sehr umfangreichen Schülerbücherei, Verwaltung der Lehrerbücherei sowie der Lehr- und Lernmittel, Betreuung der Schul-Homepage, Systembetreuerin an allen vier Grundschulen des Waldkirchener Stadtgebietes, Erstellen von Jahresberichten, Organisieren von Terminen, Erstellen von Plänen.
Doch die Hauptaufgabe bestand darin, Kinder in Kleingruppen zu fördern und zu fordern. Im Vorkurs Deutsch brachte die Förderlehrerin ausländischen Kindern die deutsche Sprache näher und übernahm gelegentlich den Unterricht in einer ganzen Klasse, wenn gerade keine sonstige Vertretung zur Verfügung stand.
Besonders schätzte die Schulleiterin auch die große Empathie, mit der die Förderlehrerin auf die Kinder zuging und ihnen auch wichtige Werte wie Disziplin, Höflichkeit, Ordnung und Ehrlichkeit vermittelte.
„Als Expertin und Vertraute mehrerer Schulleitungen und der Kollegen warst du im Lauf deiner 45 Dienstjahre immer eine große Bereicherung“, unterstrich Eva Spindler, und deshalb werde sie nun sehr fehlen.
Als Ersatz für einen fehlenden Verdienstorden gebe es, so die Rektorin, ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für das vorbildliche Engagement. Geschenke gab es in Form von zwei Heidelbeersträuchern, der offiziellen Schultasse, eines Erinnerungsbuches und eines Fotos, auf dem sich alle Schulkinder und ihre Lehrkräfte in Form eines Herzens aufgestellt hatten.
Schulamtsdirektor Stefan Wolf hob den großen Fortbildungswillen von Stegbauer-Wagner hervor und zitierte aus der dienstlichen Beurteilung des Schulamtes, in der die hervorragende Befähigung der Förderlehrerin für den Schuldienst gewürdigt ist.
„Ein Urgestein der Schule“ nannte Bürgermeister Heinz Pollak die scheidende Lehrkraft. Einen prächtigen Blumenstrauß überreichte die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Stadler und erwähnte dabei, dass sie selbst die scheidende Lehrerin bereits als Schülerin kennengelernt habe.
Edeltraud Stegbauer-Wagner bekannte, dass auch ihr der Abschied von der Schule sehr schwer falle. „Danke an alle, mit denen ich an der Schule eine wunderbare Zeit erleben durfte“, schloss die scheidende Lehrerin.
Doch nicht nur ehrende Worte gab es für Edeltraud Stegbauer-Wagner: Zunächst führte eine Schülergruppe einen Schulsketch auf, der aus der Feder von Reinhilde Schreiber stammt und in dem eine etwas turbulente Schulstunde in Szene gesetzt wurde. Viele gute Wünsche richteten auch die Kinder aus den ersten und zweiten Klassen an die scheidende Förderlehrerin. Deren letzte Aufgabe an die Schüler hieß dann: „Auf mein Kommando!“, denn dann durften die Kinder bunte Luftballons steigen lassen.
Wertvolle Ratschläge mit auf den Weg gegeben
Abschied zu nehmen, hieß es auch von zwei weiteren Lehrerinnen.
Christina Philipp hat an der Schule ihre Ausbildung beendet und die Zeit als Lehramtsanwärterin
mit sehr gutem Erfolg gemeistert, wie Rektorin Eva Spindler sagte. In ihrer stets ruhigen, freundlichen und hilfsbereiten Art sei sie den Kollegen sehr ans Herz gewachsen, und man lasse sie deshalb nur sehr ungern gehen. Die Kinder der Klasse 3a überreichten Blumen.
Anja Wandl ist als „mobile Reserve“ an die Schule gekommen
und hat sich als Vertretungslehrkraft in der Klasse 1c mit großen Engagement eingebracht, hob die Schulleiterin hervor. Beide Lehrerinnen erhielten als Abschiedsgeschenk u.a. eine Schultasse.
Doch der Abschiedsworte waren immer noch nicht genug: Da waren ja auch noch die 54 Viertklässler, die bei der Feier ihren letzten Schultag an der Maria-Ward-Grundschule hatten. Auch die beiden Klassenlehrerinnen Anna Lindinger und Laura Schmeller gaben ihren Schülern wertvolle Ratschläge mit auf den Weg. Vom Elternbeirat gab es für die Kinder ein Foto von der Klassengemeinschaft, und die Eltern hatten erstmals bereits im Vorfeld ein einheitliches T-Shirt beschafft.
Die Viertklässler selbst zeigten einen flotten Hiphop-Tanz, den sie zusammen mit Christof Eckerl von der Offenen Ganztagsschule einstudiert hatten.
Zum Programm der Schulschluss- und Abschiedsfeier gehörten auch mehrere musikalische Beiträge, so die Lieder „Guten Tag!“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ des Schulchores unter der Leitung von Lehrerin Christiane Rosenberger, mehrere Auftritte von Flötengruppen mit ihrer Musiklehrerin Anna Falkner, das Solo am E-Piano von Zenzi Fürst, ein Liedertanz der zweiten Klassen und das Lied der dritten Klassen: „Möge die Straße wieder uns zusammenführen“.
Und ganz zum Schluss konnten, bei allem Abschiedsschmerz, alle Anwesenden dennoch in das Lied des Schulchores einstimmen: „Oh happy day!“ Denn da standen ja lange Ferien bzw. ein noch längerer Ruhestand bevor.